Jeder Webserver wird mit einer eigenen IP Adresse versehen, welche immer aus vier Bereichen durch Punkte getrennte Zahlengruppen besteht. So könnte eine IP Adresse wie folgt aussehen: 34.249.175.239.
Solche Zahlenfolgen wären bei einer Suche jedoch ziemlich umständlich, da sie schwer zu merken sind und ihre Eingabe zum anderen sehr fehleranfällig wäre.
Aus diesem Grund werden IPs durch Domainnamen ersetzt. Jede Domain ist dabei einzigartig und hilft dabei Bereiche im Internet voneinander abzugrenzen.
Schauen wir uns einmal die Searchmetrics Domain an:
www.searchmetrics.com
Der gesamte Name der Domain wird auch als "Fully qualified domain name" (kurz: FQDN) bezeichnet. Wird dieser als Anfrage in der Adresszeile eingegeben, wird der Domainname im Hintergrund wieder in die zugeordnete IP Adresse umgewandelt und als solche an den Browser zurückgegeben, damit dieser die Seite korrekt aufrufen kann und weiß wo er sie findet.
Inhalt
- Bestandteile einer Domain
- Subdomain
- Verzeichnis
- Soll ich Subdomains oder Verzeichnisse verwenden?
- Analyse in der Searchmetrics Suite
Bestandteile einer Domain
Jede Domain besteht aus mehreren Teilen, die durch Punkte voneinander getrennt werden.
Dabei gibt es im Grunde immer drei verschiedene Ebenen:
1. Top Level Domain (TLD)
Die TLD beschreibt die Domain-Endung (z.B. ".de" , ".com", ".ch" etc.) und bildet somit die höchste Ebene der Namensauflösung. Grundsätzlich können TLDs in zwei Gruppen unterteilt werden:
- länderspezifische TLDs: Beinhalten alle TLDs, die mit einem spezifischen Land verbunden sind (Beispiele: ".de", ".ch", ".nl" etc.)
- generische TLDs: Alle TLDs, die keinem spezifischen Land oder einer geografischen Lage zugeordnet sind. (Beispiele ".com", ".org", ".net", ".eu" etc.)
Schauen wir auf unsere Beispiel Domain, ist ".com" die Top Level Domain.
www.searchmetrics.com
Häufig erzielen länderspezifische Domains in den jeweiligen Ländern höhere Rankings, da sie Suchmaschinen für die Länder automatisch relevanter einstufen.
Jedoch können auch generische TLDs durch Google Webmaster Tools geografisch zugeordnet werden, was die Chancen erhöht ebenfalls mit internationalen TLDs zu ranken.
2. Second Level Domain (SLD)
Vor der TLD steht die SLD, der eigentliche Name der Domain, der durch den Besitzer völlig frei festgelegt werden kann.
In unserem Fall ist die SDL das "searchmetrics.", also der Brand Name, in der Mitte der Domain.
www.searchmetrics.de
3. Third Level Domain
Mithilfe von Third Level Domains können Webseiten-Inhaber, Informationen und Inhalte durch Subdomains von der Hauptdomain abgrenzen und in unterschiedliche Bereiche gliedern. Wikipedia gliedert so zum Beispiel das Angebot verschiedener Sprachen. Dabei führt die Domain "de.wikipedia.org" auf ihre deutschsprachigen und "en.wikipedia.org" auf die englischsprachigen Einträge. Auch typisch ist es Subdomains für Shop- (shop.beispiel.de) oder Blog-Seiten (blog.beispiel.de) anzulegen.
Wir haben uns entschieden unseren Searchmetrics Blog auf eine Subdomain zu ziehen. Daher lautet seine Domain wie folgt:
blog.searchmetrics.com/de
Das Wort "blog." bildet also die Third Level Domain.
In unserer Beispiel Domain sehen wir ebenfalls, dass "/de" am Ende, was auf die deutsche Version dieser Seite hinweist. Solche Endungen nennen sich Verzeichnisse.
Am Wikipedia Beispiel haben wir gelernt, dass unterschiedliche Sprachen durch unterschiedliche Subdomains getrennt werden können. Am Searchmetrics Beispiel sehen wir jetzt, dass dies auch durch Verzeichnisse funktioniert. Was ist also der Unterschied zwischen diesen beiden Varianten?!
Subdomain
Subdomains werden durch Suchmaschinen grundsätzlich erst einmal als eigenständige Domains behandelt. Dies hat die Folge, dass die Hauptdomain so gut wie keine Autorität oder Trust an die Subdomain weitergibt. Da Suchmaschinen Subdomains heutzutage jedoch sehr wohl zu ihren "Root Domains" (Ursprungs-Domains) zuordnen können, generieren Verlinkungen zwischen Subdomain und Hauptdomain keine Backlinks, sondern zählen zur internen Verlinkung. Subdomains müssen also eine eigene Linkbuilding Struktur vorweisen um gute Rankings zu erzielen, daher ist das aufsetzen von ihnen meist relativ komplex und mit hohem Aufwand verbunden.
Die Aufgabe von Subdomains liegt hauptsächlich darin Themenbereiche einer Domain voneinander abzugrenzen und dadurch sinnvoll zu strukturieren. So sind sie vor allem in der Strukturierung von größeren Unternehmen sinnvoll, die mehrere Standorte mit je unterschiedlichen Aufgaben aufweisen und diese auf der Webseite darstellen wollen. Alle Informationen zu einem bestimmten Standort können dann auf einer Subdomain gesammelt werden, so dass diese Subdomain auch nur gezielte Informationen zu einem Standort enthält. Des weiteren kann es auch sinnvoll sein verschiedensprachige Seiten oder Seiten die thematisch auseinandergehen, auf jeweils einzelnen Subdomains abzulegen.
Verzeichnis
Aus den vorherigen Abschnitten wissen wir bereits, dass das "/de" in unserem Beispiel ein Verzeichnis abbildet, in welchem die deutschen Seiten der Subdomain liegen.
blog.searchmetrics.com/de
Unterverzeichnisse laufen im Unterschied zu Subdomains unter der Hauptdomain und werden somit nicht als eigenständige Domain gesehen. Dies hat den hat den Vorteil, dass die Hauptdomain einen Teil ihrer Autorität und Trust auf die Unterverzeichnisse überträgt. Andersrum leiten auch alle Backlinks auf ein Unterverzeichnis, Autorität an die gesamten Domain weiter. Selbstverständlich zählt auch hier die Verlinkung zwischen "Stamm-" und Unterverzeichnissen als interne Verlinkung.
Verzeichnisse sollten sich inhaltlich immer der URL Struktur und der Navigation anpassen. So können Crawler im Nachgang angewiesen werden bestimmte Teile ihrer Domain bei der Analyse außen vor zu lassen. Dies ist auch aus SEO-Sicht sinnvoll, da klare Namen von Verzeichnissen Keywords beinhalten, die sowohl Suchmaschinen als auch Endnutzern aufzeigen, welcher Inhalt in ihnen zu erwarten ist.
Soll ich nun Subdomains oder Verzeichnisse verwenden?
Ob nun eine Subdomain oder doch ein Verzeichnis aufgesetzt werden soll, hängt immer vom individuellen Fall ab.
Sind Inhalte voneinander abgegrenzt zu betrachten und haben wenig Zusammenhang zur restlichen Domain, sollten diese Seiten unter einer Subdomain laufen.
Sind die Inhalte jedoch sehr nah an denen der Hauptdomain, bietet sich die Strukturierung in Verzeichnisse an.
Vor- und Nachteile einer Subdomain
Damit eine Subdomain gut rankt müssen die gleichen Maßnahmen getroffen werden, wie beim Aufsetzen einer neuen Domain. Durch die getrennte Betrachtung von Domain und Subdomain, profitiert die Subdomain so gut wie gar nicht von der Autorität der Root Domain. Nur individuelle Link-Building Maßnahmen verhelfen der Subdomain zur Steigerung ihrer Autorität, des Link Juices und Trusts.
Daraus entwickelt sich jedoch auch ein weiterer Vorteil von Subdomains: sollte eine Subdomain algorithmisch abgestraft werden, so fällt dies weder auf die Root-Domain, noch auf andere Subdomains zurück. Das Risiko eines generellen Visibility Verlustes wird also gestreut.
Vor- und Nachteile eines Verzeichnisses
Das Aufsetzen eines neuen Verzeichnissen ist im Vergleich etwas weniger komplex. Dadurch, dass die Hauptdomain ihre Autorität, ihren Link Juice und ihr Trust direkt an die Verzeichnisse weiterleitet, ist die Optimierung von Verzeichnissen mit weniger Aufwand verbunden. Jedoch ist man aus diesem Grund auch weitaus eingeschränkter in dem Aufbau und der Struktur, als bei der Erstellung einer Subdomain. Zusätzlich ist anzumerken, dass die komplette Domain bei einer algorithmischen Abstrafung in Mitleidenschaft gezogen wird. In diesem Fall würde es also auch die Verzeichnisse betreffen.
Hinweis: Bei Änderungen in der bestehenden URL Struktur, sollten Sie unbedingt darauf achten, alte, bereits auf Google indizierte Seiten per 301 permanent auf die neuen Seiten weiterzuleiten.
Um dem Duplicate Content Vorwurf vorzubeugen sollten Subdomains nur über einen Pfad der Hauptdomain erreichbar sein. Bei Erreichung über weitere Pfade empfiehlt sich ebenfalls die Anwendung einer 301 Weiterleitung.
Analyse in der Searchmetrics Suite
Subddomains analysieren
Unter Research Cloud > Organische Suche > Subdomains werden alle Subdomains einer Domain gelistet. Dort können Sie sich die jeweilige SEO Visibility und den Visibility Trend der einzelnen Subdomains, sowie deren Prozent an der gesamten Domain Visibility anzeigen lassen, für den Desktop- und Mobile-Bereich.
Bleiben wir beim Wikipedia Beispiel: Es wird deutlich, dass "de.wikipedia.org" die höchste SEO Visibility aufweist und damit über fast 90% der gesamten SEO Visibility von Wikipedia ausmacht. Die zweit wichtigste Subdomain bildet "en.wikipedia.org".
Klicken wir auf eine der gelisteten Subdomains, können wir sie in der Research Cloud genauer analysieren.
Sie können die gewünschte Subdomain auch direkt in die Suchleiste der Research Cloud eingeben um ihre Performance zu analysieren.
Verzeichnisse analysieren
Um die Performance einzelner Verzeichnisse zu analysieren, navigieren Sie sich zu Research Cloud > Organische Suche > Verzeichnisse. Auf dieser Seite befindet sich ein Chart, welches den historischen SEO Visibility Verlauf der einzelnen Verzeichnisse abbildet. Falls Sie mal einen SEO Visibility Verlust erleiden, bietet kann die Analyse dieses Charts hilfreiche Anhaltspunkte liefern.
Tipp: Workflow - Rückläufigen SEO Traffic untersuchen
Schauen wir uns auch dies kurz an einem Beispiel an. Wir sehen, dass vor allem die Verzeichnisse "/music/" und "/news/" stark von einem Verlust im Oktober betroffen waren, während die anderen Verzeichnisse relativ konstante Schwankungen verzeichneten.
Weiter unten auf der Seite befindet sich darüber hinaus eine Tabelle, die Auskunft über die SEO Visibility (und den Visibility Trend + Prozent an der Gesamt-SEO Visibility) pro Verzeichnis gibt. Verzeichnisse können hier auch auf weitere Unterverzeichnisse runtergebrochen werden.